Was heißt MHD eigentlich?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist das kleine Datum auf der Verpackung, das vielen Konsumenten Angst macht. Dabei ist es kein „tödlich ab“-Stempel! Es bedeutet schlicht: Bis zu diesem Zeitpunkt garantiert der Hersteller, dass Geschmack, Aroma und Aussehen so sind, wie sie sein sollen.
Danach? Dein Kaffee klappt nicht zusammen wie ein Joghurtbecher und ist auch nicht plötzlich „lebensgefährlich“. Er verliert nur Stück für Stück an Aroma, Geschmack usw. – und wer will schon schalen Kaffee? Weiter unten im Artikel mehr dazu.
Gesetzliche Vorschriften zum MHD
Die Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV, EU Nr. 1169/2011) schreibt vor: Jedes verpackte Lebensmittel muss ein MHD tragen (außer wenigen Ausnahmen wie Salz oder Zucker).
Wichtig: Das Gesetz schreibt nicht vor, wie lang ein MHD sein darf. Das bestimmt der Hersteller eigenverantwortlich – er muss sicherstellen, dass das Produkt bis dahin genießbar bleibt.
Gibt es spezielle Vorschriften für Kaffee?
Und jetzt zum spannenden Teil: Nein. Für Kaffee gibt es keine Sonderregelung. Die oft gehörte Behauptung, „Kaffee darf in Deutschland maximal 2 Jahre MHD haben“, ist ein Mythos.
Die Wahrheit:
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Röster legen das MHD selbst fest.
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Üblich sind 12 bis 24 Monate.
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Für Instantkaffee gibt es sogar längere Zeiträume (bis zu 36 Monate).
Die „2 Jahre“ stammen also nicht aus einem Gesetz, sondern sind eher ein branchenüblicher Richtwert.
Wie wir es in unserer Rösterei handhaben
Wir geben unseren Kaffees ein MHD von 12 Monaten. Warum?
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Frische & Aroma: Kaffeebohnen verlieren mit der Zeit ihre Aromen. Nach einem Jahr merkt man das deutlich.
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Fettgehalt: Das in den Röstungen enthaltene Öl kann mit der Zeit ranzig werden – kein schönes Geschmackserlebnis.
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Gemahlener Kaffee: Dieser verliert sogar noch schneller Aroma als ganze Bohnen, da mehr Oberfläche Kontakt zur Luft hat.
Klar, Kaffee ist auch nach Ablauf des MHD nicht „schlecht“ im gesundheitlichen Sinn – aber er schmeckt einfach nicht mehr so, wie wir ihn euch servieren wollen.
Unser Tipp an dich
Kauf lieber regelmäßig kleinere Mengen statt einmal im Jahr einen Vorrat für die Apokalypse anzulegen 😉. Kaffee ist ein frisches Genussmittel – je kürzer die Lagerung, desto mehr Freude in der Tasse.
Und wenn du Bohnen lagerst:
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Dunkel, kühl und luftdicht ist die Devise. Am besten im Originalbeutel mit Aromaventil oder in einer verschließbaren Dose.
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Nicht im Kühlschrank – dort lauern Feuchtigkeit und fremde Gerüche, die dein Kaffee dankbar aufsaugt.
Also: Lieber öfter zum Röster deines Vertrauens gehen (ja, wir meinen uns 😉), den vollen Genuss erleben und bei der Gelegenheit auch gern auf einen kleinen Plausch mit uns bleiben.
Dein Gaumen wird es dir danken – und wir freuen uns, dich nicht nur mit Kaffee, sondern auch mit guter Laune zu versorgen.
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